Gehirnhautentzündung (Die Folgen von Gehirnhautentzündung)

Man unterscheidet drei verschiedene Arten der Hirnhautentzündung:

• Die epidemische Gehirnhautentzündung, hervorgerufen durch Ansteckung mit Meningokokken, das sind Bakterien, die sich als Haupt- angriffsgebiete die Hirn- und Rückenmarkshäute aussuchen und zu schweren eitrigen Entzündungen dieser führen. Das Leiden war früher fast immer tödlich oder ließ bestenfalls schwere geistige und körper liche Schädigungen zurück.
• Die tuberkulöse Hirnhautentzündung wird durch den Tuberkulose- Bazillus ausgelöst, der meistens auf dem Blutweg bei Lungen- oder Knochentuberkulose eingeschwemmt wird. Von dem Leiden werden fast ausschließlich Kinder oder Jugendliche betroffen. Der Verlauf dieser Krankheit ist schleichender als die erste und die folgende, galt bis vor kurzem als absolut tödlich.
• Die eitrige Hirnhautentzündung, die auftritt bei offenen Gehirnverletzungen, aber auch von eitrigen Prozessen in der Nachbarschaft zum Gehirn fortgeleitet werden kann wie bei Mittelohreiterungen, bei Nasennebenhöhlen-Prozessen u. ä. Auch schwere Allgemeininfektionen, allgemeine Blutvergiftungen können auf dem Blutwege zu eitrigen Entzündungen der Hirnhäute führen.

Es ist der modernen Medizin zu verdanken, dass diese so schweren Erkrankungen, die besonders oft Kindern und Jugendlichen einen qualvollen Tod brachten oder schwerste körperliche oder geistige Schädigungen nach sich zogen, heute viel von ihrem Schrecken verloren haben. Mit den neuen Heilmitteln wie Penicillin, Streptomycin, Aureomycin, Terramycin u. ä. hat die moderne Medizin wirksame Waffen im Kampf gegen diese erbarmungslosen Feinde aus dem großen Heer der mikroskopisch kleinen einzelligen Lebewesen, die ständig unsere Gesundheit und unser Leben bedrohen, geschaffen. Nur nach völligem Abklingen aller entzündlichen Erscheinungen und jeder Reizung des Gehirnes wird bei evtl. bestehenbleibenden Lähmungen der galvanische Feinstrom als Nachbehandlung in Frage kommen.