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Muskulatur (Die Krankheiten der Muskulatur)

Die Muskeln sind die eigentlichen Bewegungsorgane, denn durch sie sowie Bänder, Knochen und Gelenke werden die Bewegungen des menschlichen Körpers vermittelt. An ihren Enden verlaufen die Muskeln in sehnige Stränge, mit denen sie am Knochengerüst befestigt sind. Die Muskelfasern und der ganze Muskel besitzen die Fähigkeit, sich zusammenzuziehen oder auszudehnen. Sie unterliegen zum großen Teil dem menschlichen Willen und sind also die Werkzeuge der Körperbewegung; zum Teil „werden sie vom sogenannten sympathischen Nervensystem (vgl. Anatomie der Nerven) mit Nervenfasern versorgt, die ihre Tätigkeit der Willkür entziehen. Man unterscheidet Beuger und Strecker, Abzieher, Anzieher und Rollmuskeln. Die stärksten Muskeln sind die des Oberschenkels und der Wade, die zartesten die der Augenlider. Man zählt am menschlichen Körper ca. 250 Muskelpaare. Die Hand besitzt allein mehr als 20 größere und kleinere Muskeln. Am Arm und Bein sind sie oberhalb und unterhalb der Gelenke befestigt, auf der Streckseite die Streckmuskeln, auf der Beugeseite die Beugemuskeln, während sich über die Gelenke selbst nur die sehnigen Muskeln verbreiten. Die Ausbildung der Muskeln hängt von ihrer Anlage und Übung ab. Im tätigen Muskel findet ein lebhafter Stoffwechsel statt. Erleidet dieser eine krankhafte Schädigung, so kommt es zu Muskelstörungen, Leistungsver- minderung, leichter Ermüdbarkeit, Schmerzen, Muskelschwund.

Man unterscheidet glatte Muskelfasern (unwillkürliche) von quergestreiften Muskelfasern (willkürliche). Von ihnen erfolgt hauptsächlich Haltung, Stellung und Bewegung der einzelnen Körperteile. Das Herz, das eine große Arbeitsleistung ständig zu vollbringen hat, besteht gleichfalls aus breiten, quergestreiften Muskelfasern. Die Bewegungen der Wirbelsäule werden durch eine langgestreckte Muskulatur bewirkt. Träger des Schulterblattes ist der sog. große Kapuzenmuskel. Von der Kreuz- und Lendengegend zieht der „breiteste Rückenmuskel“ zum Oberarm. Die Kopfstellung wird in der Nacken- und seitlichen Halsgegend durch Muskelzüge reguliert. Diese setzen sich um das Hinterhaupt herum und weiter vorn seitlich von der Schläfenbeingegend an. In der Gesichtsmuskulatur sind der Mundschließmuskel und der Augenlidschließmuskel zu nennen, ferner die breiten und kurzen Kaumuskeln. Zu Zwecken der Atmung, der Oberarm- und Schulterbewegungen dient die Brustkorbmuskulatur.

Den vielfachen Bedürfnissen entsprechend ist die Oberarmmuskulatur ausgebildet. Fast alle Oberarmmuskeln haben ihren Ansatzpunkt am Brustkorb oder Schultergürtel. Die Beugung des Vorderarms wird besorgt durch kräftige, vom Oberarm zu diesem verlaufende zwei Muskelgruppen, deren Hauptmuskel der zweiköpfige Armmuskel ist. Die Streckung des Vorderarmes wird vom dreiköpfigen Armmuskel besorgt, der vom Schulterblatt und Oberarm herkommt. Die Bewegung der Finger wird durch die weitverzweigte Handmuskulatur besorgt. Von besonderer Wichtigkeit ist die Bauchmuskulatur, die als sog. Bauchpresse bei der Kot- und Harnentleerung arbeitet. Sie besteht aus den geraden Bauchmuskeln, die rechts und links von der Mittellinie zum Brustbein und von den Rippen zur Schamfuge herabsteigen, ferner auf drei weiteren übereinanderliegenden Muskeln, dem auf- und absteigenden schrägen sowie dem queren Bauchmuskel.

Als ein aus- gebreiteter Flächenmuskel muss auch das für die Atmung sehr wichtige Zwerchfell betrachtet werden. Am Oberschenkel sind drei Hauptgruppen von Muskeln, welche die verschiedenen Bewegungen ermöglichen. Am Unterschenkel ist besonders die Wadenmuskulatur zu erwähnen und der darunterliegende Schollenmuskel. Durch methodisch gesteigerte Übung kann bekanntlich die Leistung der Muskeln erhöht werden. Wird aber das gewohnte Maß überschritten, so sind die Muskeln bei all den Erscheinungen der Ermüdung Sitz lebhafter Schmerzen. So spricht man von Turnfieber, Reitschmerzen usw. Ungenügende Beschäftigung der Muskeln führt zur Entartung derselben, die sich hauptsächlich in mehr oder minder starkem Schwund ausdrückt. Man spricht daher von Beschäftigungsatrophie. Der Rückgang des allgemeinen Ernährungszustandes führt zur Abmagerung der Muskulatur. Nach allen Ausführungen, wie sie sich aus der Behandlung der verschiedensten Nervenleiden ergeben haben, ist es nicht anders zu erwarten, als dass der galvanische Strom, insbesondere in der Schwachstrom-Dosierung nach Wohlmuth, bei Muskelerkrankungen ein geradezu einzigartiges Heilmittel darstellt.

Die Erfahrungen, die bei der Anwendung von galvanischen Strömen gegen Muskelerkrankungen gemacht wurden, beweisen, dass man einen wirklich heilsamen Einfluss von diesen lebensnatürlichen Heilströmen erwarten kann. Schon Professor Remack hat durch eine Reihe von Untersuchungen den Beweis erbracht, dass galvanisch-elektrisch behandelte Fälle zur Heilung und viel schneller zur Heilung gelangt sind.

Was über die Wirkungen des galvanischen Stromes auf die Körperzellen, also auch auf die Muskelzellen festzustellen ist, ergibt sich aus früheren Abschnitten. Die galvanische Elektrizität ist ohne Zweifel mit den feinsten Vorgängen im Muskel sehr eng verknüpft, sie befördert den Blutkreislauf, steigert die Erregbarkeit des gelähmten Muskels, bei überreizten Zellen hat sie die gegensätzliche, also beruhigende Wirkung, der Stoffwechsel wird gesteigert, die Blutversorgung wird gefördert, und auf diese Weise wird der Muskel zu einer besseren Leistung erweckt. Gerade bei der ausgesprochenen Heilwirkung des galvanischen Stromes auf Muskelerkrankungen — ganz verschiedener Natur – lässt sich deutlicher als bei anderen Leiden seine vielseitige Wirkungsweise beobachten. Der galvanische Strom, der Heilmittel, Kraftmittel, Linderungsmittel zugleich ist, wird daher in solchen Fällen mit ganz ausgezeichneten Erfolgen angewandt.

Muskelschwund (ohne Rücksicht auf Ursachen)

Bei diesem schweren Leiden, das den Kranken körperlich stark beeinträchtigt, hat sich die Wirksamkeit des galvanischen Stromes als durchaus günstig erwiesen. Und selbst in den Fällen, die eigentlich als unheilbar gelten, kann durch planmäßige galvanische Elektro-Behandlung noch lange der Rest von Leistungsfähigkeit im Muskel erhalten werden. Ebenso anerkannt ist der Einfluss der galvanischen Elektrizität auf die Wiederherstellung eines geschwundenen Muskels.

Da bei völliger Erkrankung der Muskelzellen die lebenswichtigen Muskelfasern einzeln oder in Bündeln zugrunde gehen, ist es umso wertvoller, durch galvanische Stromeinwirkungen den lebendigen Rest bei Leben und Leistung zu erhalten.

Der Muskelschwund tritt unter verschiedenen Arten auf. Er kann im Muskel selbst entstehen (Infektion, Entzündung, Wunden, Erkrankung der Bewegungsnerven), oder er kann im ursächlichen Zusammen- hang mit einem vorausgehenden Nervenleiden stehen. In beiden Fällen verdient der galvanische Schwachstrom (Wohlmuth) angewendet zu werden, weil sich seine Heilwirkung auf gleichem Wege auf Muskeln und Nerv erstreckt. Wenn auch nicht alle Formen des Muskelschwundes mit sicherem Heilerfolg zu behandeln sind, so hat es sich doch herausgestellt, dass es auch in unheilbaren Fällen mit galvanischen Schwachstromkuren gelingt, den lebendigen Zellrest vor dem Dahinschwinden zu bewahren und somit den Erkrankungszustand stationär zu machen, d. h. die Krankheit von fort- schreitendem Charakter zum Stillstand zu bringen.

In allen solchen Fällen, ob der Muskelschwund durch ein Erlöschen der Reflexe, durch eine Nervenerkrankung, durch eine Gelenkerkrankung oder durch eine andere (zentrale) Ursache bedingt ist, liegt es im höchsten Interesse des Kranken selbst, die galvanische Kurbehandlung unverzüglich aufzunehmen und mit der gebührenden Ausdauer durchzuführen.

Rheumatismus der Nacken- und Halsmuskeln

Das Leiden tritt sehr häufig auf und ist außerordentlich schmerzhaft. Je nach Sitz der Erkrankung kann der Kopf nach der kranken Seite gezogen werden oder ein Vorwärtsbeugen und Drehen des Kopfes wird unmöglich (steifes Genick). Als Ursache wird meist Zugluft angegeben, es ist aber dabei immer auch nach Erkrankung der Halswirbelsäule zu fahnden.

Muskelentzündung (Myositis)

Bei Muskelentzündung kommt es in einer umschriebenen Muskelgruppe zu starker Schmerzhaftigkeit, die Muskulatur ist deutlich geschwollen, bei Betasten fühlt sie sich hart an, jeder Druck und jede Bewegung steigert den Schmerz. Fast immer ist dabei die Körpertemperatur erhöht. Ursache des Leidens sind Rheumatismus, Ablagerung von harnsauren Salzen, auch bei Typhus, allgemeiner Blutvergiftung, Tuberkulose und Trichi- nose können Muskelentzündungen auftreten.

Muskelschwund (Dystrophia Musculorum Progressiva)

Dieses erfreulicherweise recht seltene und fast ausschließlich bei Männern im mittleren Lebensalter vorkommende Rückenmarksleiden beginnt schleichend mit Atrophie und Lähmung der kleinen Muskeln der Hände, bei Rechtshändern zunächst der rechten Hand. Die Kranken klagen zu- nächst über Schwerbeweglichkeit und Steifigkeit in den Fingern und über Behinderung bei feinen Fingerbewegungen z. B. beim Schreiben, Nähen oder Klavierspielen. Im Verlauf der Krankheit kommt es zu typischen Veränderungen der Hände wie Affenhand, Krallenhand, Skeletthand. Der Muskelschwund dehnt sich über den Schultergürtel aus und befällt zuletzt den Oberarm und den Rumpf. Die Ursache des Leidens ist unbekannt, stärkere Beanspruchung der betroffenen Muskelgruppen sowie durchgemachte Kinderlähmung scheinen das Entstehen des Leidens zu begünstigen. Der Verlauf des Leidens ist sehr schleichend und kann sich über viele Jahre erstrecken.

Muskelrheumatismus

Auch in der Galvanisation besitzen wir ein ausgezeichnetes Mittel zur Behandlung von myalgischen Schmerzen, das häufig selbst dann noch einen Erfolg bringt, wenn die anderen üblichen Methoden bereits versagt haben.

Muskelschmerzen können durch Überanstrengung der Muskel hervorgerufen werden. Bei einmaliger Überanstrengung tritt der sog. Muskelkater auf, der jedem Sportler bekannt ist und vor allem nach größeren sportlichen Leistungen ohne vorangegangenes Training zu starken Schmerzen in der überbeanspruchten Muskulatur führt. Auch dauernde Über- belastung oder Fehlbelastung, z. B. bei Platt- und Senkfuß, kann oft sehr quälende Schmerzen in den Muskeln der Beine und des Rückens hervorrufen. Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Gonorrhoe, Grippe und auch Frauenleiden können langanhaltende Muskelschmerzen verursachen.

Ist die Ursache unbekannt oder werden Erkältungen, Zugluft, rasches Abkühlen nach Schwitzen, Sitzen auf nasskaltem Boden oder feuchtkalte Wohnung als Ursache angegeben, dann spricht man von Muskelrheumatismus. Die Hauptursache bei Muskelrheumatismus wie bei allen rheumatischen Leiden überhaupt dürfte wohl in einer Störung des Stoffwechsels zu suchen sein. Es kommt dabei zu einer Anhäufung von harnsauren Salzen im Körper, die an ihren Niederschlagsstellen zu den entzündlichen schmerzhaften Veränderungen in den Muskeln führen.

Bei chronischem Muskelrheumatismus wird immer wieder ein erheblicher Überschüsse an harnsauren Salzen im Körper nachgewiesen. Der Muskelrheumatismus tritt vornehmlich in der Stamm-Muskulatur (Nacken-, Rücken-, Lendengegend) auf. Er ist nicht selten durch blitzartiges Auftreten wie beim Hexenschuss (Lumbago) gekennzeichnet, kann rasch wieder heilen, neigt aber zu dauernden Rückfällen, die oft an verschiedenen Körperstellen auftreten und wobei der Volksmund von wandern- den Schmerzen spricht.

Bekannt und oft für die Diagnose ausschlaggebend ist die Abhängigkeit der Muskelschmerzen vom Wetter. Schon Tage vor einer Wetterveränderung können die Kranken auf Grund der einsetzen- den oder verstärkten Schmerzen die Veränderung des Wetters Voraus- sagen. Besonders in der Übergangszeit – im Frühjahr und Herbst – treten die schweren Schmerzzustände auf. Durch ihre langanhaltenden, ziehenden, tiefbohrenden und nagenden Schmerzen macht diese Volkskrankheit Hunderttausenden das Leben zur Hölle. Keine andere Krankheit lässt soviel wertvolle Arbeitskraft ausfallen und kostet dadurch und durch ihre Behandlung jedem Kulturvolk Millionen und Abermillionen.

Und gerade hierbei kann man mit den galvanischen Feinströmen eine sichere und bleibende Heilung erreichen und zwar in kürzester Zeit. Denn der galvanische Feinstrom erlöst nicht nur schnell von den quälenden Schmerzen und gibt die Bewegungsfreiheit zurück, er führt bei konsequenter Anwendung auch zu Ausschwemmung der das Leiden verursachenden Stoffwechselschlacken, so dass eine wirkliche dauernde Heilung erzielt wird.

Deshalb ist es gerade bei allen rheumatischen Leiden unbedingt an- gebracht, auch bei erzielter Beschwerdefreiheit die Kur noch längere Zeit konsequent durchzuführen. Es dürfte kein Mittel geben, das bei Muskelrheumatismus so rasch und so sicher wirkt und vor Rückfällen schützt, wie der galvanische Feinstrom.

Die häufigste und quälendste Form des Muskelrheumatismus ist der Hexenschuß (Lumbago) Hierbei kommt es zu äußerst heftigen Schmerzen in der Kreuz- und Lendengegend. Die Muskulatur ist bretthart gespannt, jede kleinste Erschütterung steigert die Schmerzen in das Unerträgliche. Der Kranke kann sich kaum rühren, aufrichten und bücken ist unmöglich. Manchmal kommt es dabei auch zu leichter Erhöhung der Körpertemperatur. Ursache wie oben angegeben. Eine galvanische Kurbehandlung wird hierbei oft verblüffend schnelle Heilerfolge erzielen.

Auch in der Galvanisation besitzen wir ein ausgezeichnetes Mittel zur Behandlung von myalgischen Schmerzen, das häufig selbst dann noch einen Erfolg bringt, wenn die anderen üblichen Methoden bereits versagt haben. Muskelschmerzen können durch Überanstrengung der Muskel hervorgerufen werden.

Bei einmaliger Überanstrengung tritt der sog. Muskelkater auf, der jedem Sportler bekannt ist und vor allem nach größeren sportlichen Leistungen ohne vorangegangenes Training zu starken Schmerzen in der überbeanspruchten Muskulatur führt. Auch dauernde Über- belastung oder Fehlbelastung, z. B. bei Platt- und Senkfuß, kann oft sehr quälende Schmerzen in den Muskeln der Beine und des Rückens hervor- rufen. Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Gonorrhoe, Grippe und auch Frauenleiden können langanhaltende Muskelschmerzen verursachen. Ist die Ursache unbekannt oder werden Erkältungen, Zugluft, rasches Ab- kühlen nach Schwitzen, Sitzen auf nasskaltem Boden oder feuchtkalte Wohnung als Ursache angegeben, dann spricht man von Muskelrheumatismus.

Die Hauptursache bei Muskelrheumatismus wie bei allen rheumatischen Leiden überhaupt dürfte wohl in einer Störung des Stoffwechsels zu suchen sein. Es kommt dabei zu einer Anhäufung von harnsauren Salzen im Körper, die an ihren Niederschlagsstellen zu den entzündlichen schmerz- haften Veränderungen in den Muskeln führen. Bei chronischem Muskelrheumatismus wird immer wieder ein erheblicher Überschuss an harnsauren Salzen im Körper nachgewiesen. Der Muskelrheumatismus tritt vornehmlich in der Stamm-Muskulatur (Nacken-, Rücken-, Lendengegend) auf.

Er ist nicht selten durch blitzartiges Auftreten wie beim Hexenschuss (Lumbago) gekennzeichnet, kann rasch wieder heilen, neigt aber zu dauernden Rückfällen, die oft an verschiedenen Körperstellen auftreten und wobei der Volksmund von wandern- den Schmerzen spricht. Bekannt und oft für die Diagnose ausschlaggebend ist die Abhängigkeit der Muskelschmerzen vom Wetter. Schon Tage vor einer Wetterveränderung können die Kranken auf Grund der einsetzen- den oder verstärkten Schmerzen die Veränderung des Wetters Voraus- sagen. Besonders in der Übergangszeit – im Frühjahr und Herbst – treten die schweren Schmerzzustände auf.

Durch ihre langanhaltenden, ziehenden, tiefbohrenden und nagenden Schmerzen macht diese Volkskrankheit Hunderttausenden das Leben zur Hölle. Keine andere Krankheit lässt so viel wertvolle Arbeitskraft ausfallen und kostet dadurch und durch ihre Behandlung jedem Kulturvolk Millionen und Abermillionen. Und gerade hierbei kann man mit den galvanischen Feinströmen eine sichere und bleibende Heilung erreichen und zwar in kürzester Zeit. Denn der galvanische Feinstrom erlöst nicht nur schnell von den quälenden Schmerzen und gibt die Bewegungsfreiheit zurück, er führt bei konsequenter Anwendung auch zu Ausschwemmung der das Leiden verursachenden Stoffwechselschlacken, so dass eine wirkliche dauernde Heilung erzielt wird. Deshalb ist es gerade bei allen rheumatischen Leiden unbedingt an- gebracht, auch bei erzielter Beschwerdefreiheit die Kur noch längere Zeit konsequent durchzuführen. Es dürfte kein Mittel geben, das bei Muskelrheumatismus so rasch und so sicher wirkt und vor Rückfällen schützt, wie der galvanische Feinstrom. Die häufigste und quälendste Form des Muskelrheumatismus ist der Hexenschuss (Lumbago).

Hexenschuss (Lumbago)

Hierbei kommt es zu äußerst heftigen Schmerzen in der Kreuz- und Lendengegend. Die Muskulatur ist bretthart gespannt, jede kleinste Erschütterung steigert die Schmerzen in das Unerträgliche. Der Kranke kann sich kaum rühren, aufrichten und bücken ist unmöglich. Manchmal kommt es dabei auch zu leichter Erhöhung der Körpertemperatur.

Rheumatismus der Brust- und Zwischenrippenmuskeln

Diese seltene rheumatische Erkrankung führt bei jeder Atembewegung zu lebhaften Schmerzen, die von der ^Wirbelsäule nach den Seiten bis zum Brustbein ziehen. Ursache der Erkrankung ist die gleiche wie bei Muskelrheumatismus. Es ist hier vor jeder Selbstbehandlung unbedingt ärztliche Untersuchung not- wendig, da diese Schmerzen auch bei ernsteren Erkrankungen der Lunge und des Rippenfelles auftreten können und diese vorher ausgeschlossen werden müssen. Ist die Diagnose eindeutig, dann empfehlen sich folgende galvanische Feinstromanwendungen.

Rheumatismus der Muskulatur der Schulterblätter und der Oberarme

Es treten ziehende und reißende Schmerzen in der Schulter auf, die zum Oberarm und zum Schulterblatt hin ausstrahlen. Bei linksseitigem Auf- treten ist auf eine Erkrankung des Herzens, bei rechtsseitigen Schmerzen auf Erkrankung der Leber- und Gallenblase zu fahnden. Sind diese ausgeschlossen, empfehlen wir folgende Anwendungen: Täglich Hand-Fuß-Zweizellenbad (s. Anhang). Dreimal wöchentlich Hand-Zweizellenbad (s. Anhang>. Dreimal wöchentlich Schmerzanwendung (s. Anhang). Muskelentzündung (Myositis) Bei Muskelentzündung kommt es in einer umschriebenen Muskelgruppe zu starker Schmerzhaftigkeit, die Muskulatur ist deutlich geschwollen, bei Be- tasten fühlt sie sich hart an, jeder Druck und jede Bewegung steigert den Schmerz. Fast immer ist dabei die Körpertemperatur erhöht. Ursache des Leidens sind Rheumatismus, Ablagerung von harnsauren Salzen, auch bei Typhus, allgemeiner Blutvergiftung, Tuberkulose und Trichi- nose können Muskelentzündungen auftreten. Behandlung: Je nach Sitz des Leidens: Hand-Zweizellenbad, Fuß-Zweizellenbad, Hand-Fuß-Zweizellenbad und täglich Schmerzanwendung mit der Tuch-Elektrode (s. Anhang). Muskelkrämpfe Ohne Rücksicht auf die mutmaßlichen Krankheitsursachen hat sich in solchen Fällen immer wieder die beruhigende Heilwirkung der galvanischen Feinströme bewährt. Behandlung: Je nach dem Ort des Auftretens der schmerzhaften Muskelkrämpfe empfehlen sich die gleichen Anwendungen wie bei Rheumatismus.

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