Gastritis (Magenkatarr)
Unter Magenkatarrh (Gastritis) verstehen wir eine Entzündung der Magenwand, besonders der Magenschleimhaut. Ein akuter Magenkatarrh entsteht häufig nach Alkohol- und Nikotinmissbrauch, nach zu reichlichem Genuss von zu schweren öligen und fetten Speisen, nach zu viel und zu schnellem Essen, nach hastigem Genuss von sehr kalten Getränken und Speisen (Speiseeis).
Auch bei akuten Infektionskrankheiten des Darmes, ferner bei Typhus, Parathyphus, Ruhr, Grippe und Scharlach kann ein Magenkatarrh als Begleitsymptom auftreten und das Leiden erschweren. Beim akuten Magenkatarrh klagen die Kranken über Schmerzen und Druck in der Magengegend, Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen. Die Kranken sind völlig appetitlos, haben starke Kopfschmerzen, klagen über pappigen Mundgeschmack, die Zunge ist weißlich belegt, oft besteht leichtes Fieber.
Durch 1—2 Tage strenge Diät kann man in den meisten Fällen einen akuten Magenkatarrh zum Abklingen bringen. Wird diese Erkrankung nicht ernst genommen und wird weiter gesündigt (Alkohol und Nikotin), kann der akute Magenkatarrh in den Zustand der chronischen Gastritis übergehen, ein nun schon wirklich ernst zu nehmendes Leiden.
Der chronische Magenkatarrh ist die Vorstufe des Magengeschwürs, ja oft des Magenkrebses. Zuerst besteht bei der chronischen Gastritis überschüssige Magensäure mit den daraus bedingten Beschwerden wie saurem Auf- stoßen, Sodbrennen, hartnäckiger Stuhlverstopfung. Im weiteren Verlauf kommt es zu Rückbildung (Atrophie) der Magenschleimhaut und ihrer Drüsen, die Salzsäureproduktion nimmt ab, um schließlich ganz zu versiegen. Durch den Mangel an Salzsäure leidet die ganze Verdauung, die angebotenen und verzehrten Nahrungsstoffe können nicht mehr zerlegt und vom Körper aufgenommen werden, die Kranken verlieren an Gewicht, die Körperkräfte nehmen ab. Chronische Darmkatarrhe auf Grund der schlecht angedauten Speisen durch das Fehlen der Salzsäure beschleunigen noch diesen Vorgang.
Es ist äußerst wichtig zu wissen, dass ein Magenkrebs immer auf einer atrophischen Magenschleimhaut entsteht, dass bei Magenkrebs immer Mangel oder völliges Darniederliegen der Salzsäureproduktion festzustellen ist und als diagnostisches Merkmal zur Erkennung des Magenkrebses ausgewertet wird. Die häufigste Ursache für eine chronische Gastritis mit all ihren verheeren- den Folgen sind ständiger Alkohol- und Nikotinmissbrauch und zu heißes, nicht gut gekautes, schnell heruntergeschlungenes Essen.
Deshalb ist eine Behandlung der chronischen Gastritis ohne Alkohol- und Nikotinverbot sinn- und zwecklos. Die Diät muss den jeweiligen Beschwerden angepasst werden, auf gutes Durchspeicheln und Kauen der Speisen ist besonders zu achten, körperliche und geistige Ruhe muss gewährleistet sein.
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