Veitstanz (Chorea)
Es handelt sich bei diesem Leiden um eine infektiös-toxische Erkrankung des Nervensystems auf rheumatischer Grundlage. Es treten dabei unwillkürliche, geworfene Bewegungen der Arme und der Beine, wie Zuckungen der Gesichtsmuskulatur (Grimassieren) auf, die die Kranken nicht unter- drücken können. Befallen von diesem Leiden sind vor allem Kinder und dabei vorwiegend die Mädchen. Immer handelt es sich dabei um stark nervös veranlagte Menschen. Auch bei Frauen in der Schwangerschaft kann das Leiden auf- treten, wobei es sich dann um eine sehr ernst zu nehmende Krankheit handelt. Durch den unbezähmbaren Bewegungsdrang kann die Krankheit zu schweren Erschöpfungszuständen führen, auch das Herz wird stark in Mitleidenschaft gezogen. Unbedingte Fernhaltung von Aufregungen, die das Leiden verschlimmern, ist notwendig, äußerste geistige und körperliche Schonung ist angebracht. Im Schlaf kommt der Bewegungsdrang zur Ruhe, so dass nur ein langer und ungestörter Schlaf echte Erholung und Entspannung bringt. Das Leiden verliert sich meistens von selbst, wenn bei Kindern die Geschlechtsentwicklung und bei Frauen die Schwanger- schaft beendigt ist. Durch galvanische Feinstromanwendungen kann man den Kranken beruhigen und für guten und ausgiebigen Schlaf sorgen. Es empfiehlt sich in diesem Falle täglich am Abend eine Allgemeinanwendung (s. Anhang) im Wechsel mit einer Stirnanwendung (s. Anhang).